Es sind die Kontraste, die den Reiz ausmachen – so kunstvoll komponiert wie ein Gemälde war der Gewinner-Strauß, den Hofladenbesitzer Thomas Haug gemeinsam mit einer Tisch-Kontrollwaage aus Edelstahl (Wert 850 Euro) überreicht bekam. Überbringerin war die Vize-Meisterin der Deutschen Floristen 2016, Sarah Hasenhündl aus Ettlingen (Baden-Württemberg), die auch den Gewinnerstrauß gebunden hat. Das Konzept der Floristin basiert auf mehr als nur handwerklichem Können.

Sarah Hasenhündl überreicht Thomas Haug den Gewinner-Strauß
Floristin Sarah Hasenhündl, die in Ettlingen ihr Blumengeschäft „Naturgemäß“ betreibt und in der SWR-Sendung „Kaffee oder Tee“ Floristik-Tipps gibt, erklärt: „Ich erzeuge Vielfalt durch die Kombination unterschiedlicher Formen und Texturen.“
Kleine Kugeln mit flauschiger Oberfläche (Craspedia) wechseln sich ab mit mondänen Blüten, bekrönt von Büscheln aus fransigen Blättern (Fritallia). Dazwischen glänzen samtig-matte Tulpen. So ist ein florales Kunstwerk mit durchdachter Komposition entstanden. Und das Besondere: Der opulente Strauß verwelkt nicht – er vollzieht eine Wandlung. „Im Laufe der Zeit verändert sich das Farbspektrum der Blumen. Wenn die orangefarbenen Fritallia verblühen, gehen lila Magnolien auf“, erklärt Floristin Hasenhündl.
„Ich kombiniere unterschiedliche Formen und Texturen“
Sarah Hasenhündl, Vize-Meisterin Deutscher Floristen 2016
Ihr ganz eigener Blick auf Pflanzen und Umwelt macht Hasenhündls Kreationen so unverwechselbar. Weil sie die Schönheit in Dingen erkennt, die sonst unbeachtet am Weg liegen bleiben –in einem Flechtwerk aus Moosen, Laub und Zweigen beispielsweise, aus dem Blüten leuchten. Solche Fundstücke sind es, die sie in ihren kunstvollen Gestecken verarbeitet. „Ich versuche, die Dinge möglichst so zu belassen, wie sie gewachsen sind, arbeite ausschließlich mit Naturmaterialien wie Filz oder Wolle.“ Und so zieht mit Hasenhündls Objekten immer auch ein Stück unverfälschter Natur ins Haus.
Gewinner Thomas Haug – Mit Verkaufsautomat gegen Supermarkt-Konkurrenz
Ausgedehnte Felder ziehen sich über sanfte Hügel und in einem Stall, so groß wie ein Festzelt, leben 100 Milchkühe. Jede Woche kommen hier im Schnitt zwei Kälber zur Welt. Nebenan werden 1700 Hennen gehalten, in Freiland- und Bodenhaltung. Eindrücke, die man so gar nicht mit einer Metropolregion verbindet. Doch die Landidylle rund um den 50-Hektar Hof von Landwirt Thomas Haug, Gewinner der DEW-Tisch-Kontrollwaage aus Edelstahl (Wert 850 Euro), liegt unmittelbar vor den Toren der Stuttgarter City. In der Nachbarschaft haben Konzerne wie Daimler, Bosch oder IBM ihre Werke und Firmenzentralen.
„Das erste Mal, dass ich etwas gewonnen habe. Ich bin total überrascht.“, so Haug bei der Preisübergabe. Die Tisch-Kontrollwaage will er beim Verkauf in seinem Hofladen einsetzen.
Haugs Konzept: Die Bewohner der Metropolregion mit regionalen Produkten zu versorgen. „Mir ist es wichtig, nur eigene Produkte zu verkaufen. Eier, Milch, Kartoffeln, Äpfel, Birnen und Erdbeeren.“ Seit Kurzem lässt Haug nach Bedarf auch schlachten und gibt 5 Kilo-Pakete mit Braten, Hackfleisch, Suppenfleisch ab. „Unser neues Angebot spricht sich rum. Die Nachfrage zieht an“, so Haug. Doch die Konkurrenz ist groß: „Regionale Produkte sind ein Trend, der auch von Supermärkten verstärkt aufgegriffen wird.“
Wie also punkten gegen die Mitbewerber? Haug hat jetzt einen Verkaufsautomaten im Hof aufgestellt – die Fächer immer gut gefüllt. „Es kommt darauf an, dass regelmäßig frische Ware nachgefüllt wird. Das macht die Qualität aus.“ Rund um die Uhr wird hier jetzt eingekauft.
„Wir konnten neue Kunden gewinnen. Der Automat ist ideal für Berufstätige, die auch spät abends nach der Arbeit noch vorbeikommen können.“